Noteingang werden

Schaffen Sie einen Noteingang. Erzählen Sie Ihren Kolleg:innen von der Aktion Noteingang und entscheiden Sie sich gemeinsam, einen Schutzraum für Betroffene anzubieten.

Setzen Sie sich mit Hassgewalt auseinander. Damit unsere Unterstützung der Betroffenen kein Lippenbekenntnis bleibt und wir in Notfällen angemessen reagieren können, gehört auch eine bewusste Auseinandersetzung mit Gewalt, Ausgrenzung und menschenverachtenden Einstellungen dazu. Weiterführende Hinweise zu »Rechter Gewalt, »Ideologien der Ungleichwertigkeit und »Handlungstipps in Notfällen und danach finden Sie auf dieser Website. Zudem bieten wir auch Beratungen und Workshops für eine Sensibilisierung zu den Themen menschenverachtender Gewalt und Abwertungsideologien an (kontaktieren Sie uns unter info@aktion-noteingang-berlin.de).

Machen Sie Ihren Noteingang sichtbar. Bringen Sie dafür ein Plakat, einen Aufkleber oder ein Schild der Aktion Noteingang gut sichtbar an Ihrem Ladengeschäft, Ihrer Einrichtung oder Ihrem Lokal an. Das Bündnis der Aktion Noteingang Berlin stellt gerne und kostenlos die notwendigen Materialien zur Verfügung.

Bereiten Sie sich für Notfälle vor. Besprechen Sie mit ihren Kolleg:innen, wie sie in einem Notfall handeln würden. Überlegen Sie sich, wer im Team welche Rolle in einer Konfliktsituation einnehmen kann und will. Ziehen Sie auch in Betracht, ob zum Beispiel ein Erste-Hilfe-Lehrgang oder ein Deeskalationstraining für Sie sinnvoll sein könnte. Nutzen Sie außerdem die Gelegenheit, um die allgemeinen Sicherheitsanlagen (z. B. Feuerlöscher, Rettungswege, Ersthilfemittel) zu überprüfen und auf den aktuellen Stand zu bringen.

Die Kampagne unterstützen

Auch wenn Sie selbst keinen Noteingang bieten können, können Sie die Aktion unterstützen:

Motivieren Sie zur Teilnahme. Wenn Sie ein Geschäft, ein Lokal oder eine Institution kennen, für die die Aktion Noteingang in Frage kommt, informieren Sie über die Kampagne und die Beteiligungsmöglichkeiten.

Die Aktion Noteingang bekannt machen. Legen Sie Informationsmaterialien von der Aktion bei sich aus, damit sowohl Betroffene als auch potentielle Unterstützer:innen von der Aktion Noteingang erfahren.

Machen Sie Menschenverachtung, Hassgewalt und Ausgrenzung zum Thema. Tauschen Sie sich mit Ihren Kolleg:innen, Bekannten und Freund:innen über verschiedene Formen von Ausgrenzung und Hassgewalt aus. Infomieren Sie sich über Rassismus, Antisemitismus und andere Phänomene der Abwertung und Menschenfeindlichkeit. Beschäftigen Sie sich mit der Situation (potentiell) Betroffener und überlegen Sie, wie Sie im Alltag solidarisch sein können.

Schaffen Sie Öffentlichkeit. Melden Sie Fälle von Ausgrenzung und Hassgewalt dem Berliner Register oder anderen Meldestellen (mehr Informationen dazu auch weiter unten).

Bleiben Sie aufmerksam. Gewalt und Ausgrenzung kann Betroffene jederzeit treffen und beschränkt sich nicht auf bestimmte Orte. Schauen Sie hin und unterstützen Sie die Betroffenen.

Vorfälle melden

Zivilgesellschaftliche Dokumentationsstellen für rechte Gewalt und Diskriminierung sammeln Meldungen von Vorfällen aus verschiedenen Quellen – von direkt Betroffenen, von Zeug:innen, von Beratungsstellen, aus Medienberichten und aus öffentlichen Statistiken – und bereiten diese für eine öffentliche Gesamtdarstellung auf. Damit geben sie einen Einblick in eine gesellschaftliche Wirklichkeit und die Situation Betroffener, die sonst häufig nicht ausreichend beachtet wird. Dadurch können mehr Menschen erkennen, wie stark der Alltag anderer Gruppen von Abwertung und Ausgrenzung geprägt ist. Die stärkere Sichtbarkeit gewährleistet eine größere Bereitschaft in der Gesellschaft, die betroffenen Menschen zu unterstützen.

In Berlin gibt es verschiedene Dokumentationsstellen mit unterschiedliche Schwerpunkten. Die Berliner Register zum Beispiel dokumentieren über die bezirklichen Registerstellen Vorfälle von Ausgrenzung und rechter Gewalt, um die Lage auf lokaler und gesamtstädtischer Ebene beschreiben zu können und damit eine Grundlage für die Verbesserung der Situation zu schaffen. Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) fokussiert sich auf antisemitische Vorfälle, um Kenntnisse über unterschiedliche Formen von Antisemitismus und ihre Verbreitung im Alltag zu gewinnen.

Die Dokumentationsstelle Antiziganismus DOSTA von Amaro Foro e.V. wiederum erfasst antiziganistisch motivierte Vorfälle, um  einen Überblick über Diskriminierung und Gewalt gegen Rom:nja und Sinti:zze in Berlin zu schaffen und gezielt Schritte zur Prävention und Bekämpfung von Antiziganismus einzuleiten.