Unter Rassismus wird ein gesellschaftliches System verstanden, das bestimmte Menschen aufgrund vermeintlicher körperlicher wie kultureller Eigenschaften in klar abgrenzbare Gruppen unterteilt. Den so konstruierten Gruppen werden negative, vermeintlich homogene biologische und/oder kulturelle Eigenschaften zugesprochen. Anders als Antisemitismus positioniert Rassismus ‚die Anderen‘ nach unten und sie werden als ‚weniger zivilisiert‘, ‚weniger intelligent‘ und ähnliches dargestellt. Diese Abwertung wird als Rechtfertigung für einen eingeschränkten Zugang zu Ressourcen, Rechten und Teilhabe genutzt. Rassismus produziert also Strukturen der Ungleichheit, verschleiert sie als „natürlich“ und stellt sie so als „gerecht“ dar.
Die rassistische Einteilung und Bewertung von Menschen wurde als Rechtfertigung für Kolonialismus und Versklavung genutzt und ist damit wie der Antisemitismus eine zentrale Grundlage, auf der unsere heutige Gesellschaft entstanden ist und schränkt bis heute noch den Zugang zu gesellschaftlichen Ressourcen für viele Menschen ein.
Von Rassismus sind in Deutschland vor allem People of Colour und Schwarze Menschen betroffen. Je nach zugeschriebener Herkunftsregion und historisch-politischer Situation werden Menschen mit teilweise ähnlichen, teilweise auch spezifischen Zuschreibungen versehen, wie beispielsweise im antiasiatischen oder antimuslimischen Rassismus.
Von Rassismus betroffene Menschen erleben auch in Berlin offene Anfeindungen und Gewalt auf der Straße, sowie Diskriminierung durch öffentliche Institutionen wie der Polizei zum Beispielin Form von ‚Racial Profiling‘ und anlassloser Kriminalisierung.