In unserer Gesellschaft existieren weit verbreitete normative Vorstellungen davon, wie sich Personen gemäß ihrer vermeintlichen Geschlechtsidentität zu verhalten und zu kleiden haben, wen sie lieben und wen sie sexuell begehren dürfen. Dahinter stehen Vorstellungen eines biologischen Geschlechtes als entweder eindeutig männlich oder eindeutig weiblich, von dazugehörigen Geschlechterrollen, die ein angemessenes Verhalten festlegen, sowie Heterosexualität als einziger akzeptabler Form, Liebesbeziehungen zu führen.
Menschen, die diesen Normen nicht entsprechen, werden in allen gesellschaftlichen Bereichen diskriminiert und ausgegrenzt. Die Existenz und Lebensrealität von LGBTIQA+ (englisch: Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Intersex, Queer und Agender und andere) gilt als „unnormal“, wird abgewertet oder sogar als Bedrohung traditioneller Geschlechter- und Familienbilder dargestellt. Homo-, Trans- und Queerfeindlichkeit bezeichnet also die Abwertung von Menschen der LGBTIQA+-Community.
Diese Abwertung begründete eine lange Geschichte von Diskriminierung bis zur systematischen Verfolgung und brutalen Gewalt. Auch während des Nationalsozialismus wurden Schwule, Lesben und trans Personen verfolgt und ermordet. Bis in das Jahr 1992 wurde Homosexualität als Krankheit durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eingestuft.
Anfeindungen und Angriffe aus homo- und transfeindlicher Motivation sind bis heute häufig von besonders brutaler Gewalt geprägt.