Kleines Glossar zu Ideologien der Ungleichwertigkeit

Mit Ideologien der Ungleichwertigkeit werden Einstellungen bezeichnet, die eine grundsätzliche Gleichwertigkeit aller Menschen nicht anerkennen. Dazu gehören z. B. ‚Rassismus‘, ‚Antisemitismus‘ und ‚Homofeindlichkeit‘.

Auf der Grundlage solcher Einstellungen wird eine Diskriminierung von bestimmten Menschen begründet, werden ihnen elementare Rechte abgesprochen und der Zugang zu gesellschaftlichen Ressourcen verwehrt.

Diese Vorstellungen der Ungleichwertigkeit richten sich gegen spezifische Gruppen von Menschen, die von außen als homogene Gruppen mit besonderen Eigenschaften konstruiert werden. Sie sind historisch gewachsen und durch etablierte Machtstrukturen teilweise tief in der Gesellschaft verankert. Auch wenn sie zunehmend kritisch hinterfragt und bekämpft werden, haben sie weiterhin eine starke Wirkung z.B. in der diskriminierenden Behandlung bestimmter Menschen durch staatliche Strukturen oder auch durch Einzelpersonen. Dies kann bewusst, aber auch unbewusst geschehen.

Die Abwertung bestimmter Personengruppen dient dazu, die eigene gesellschaftliche Position aufzuwerten und eigene soziale, ökonomische und symbolische Privilegien zu sichern. Dies passiert auf institutioneller und auch auf individueller Ebene. Die Abwertung kann sich in verschiedenen Formen ausdrücken, von der stereotypen Darstellung in Medien und Literatur, über eine implizite oder explizite Diskriminierung beispielsweise auf dem Arbeitsmarkt, bis hin zu offenem Hass und brutaler Gewalt.

Menschen können von mehreren Ideologien der Ungleichwertigkeit gleichzeitig betroffenen sein, zum Beispiel von Rassismus und Frauenfeindlichkeit – das wird als „intersektionale“ Abwertung bezeichnet.

Andere Begriffe, die für „Ideologien der Ungleichwertigkeit“ auch verwendet werden, sind z. B. „Abwertungsideologien“ und „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“.