Grundlage von antimuslimischem Rassismus ist die Darstellung der islamischen Religion und allem, was als ihr zugehörig definiert wird, als ‚fremd‘ und ‚gefährlich‘. „Der“ Islam dient in vielen politischen Strömungen in Deutschland als wichtiges Feindbild. In diesem Kontext wird auch von „Islamfeindlichkeit“ gesprochen.

Unabhängig von ihrer tatsächlichen Religionszugehörigkeit werden Menschen von außen auf Grundlage rassistischer Stereotype, ihrer vermeintlichen Herkunft oder bestimmter Kleidung als „Muslim:in“ identifiziert. Dabei werden tatsächliche und vermeintliche Muslim:innen als homogene Gruppe mit gleichen Eigenschaften konstruiert. Weil dabei die Wahrnehmung des Äußeren im Vordergrund steht und Religion/Kultur wie eine Charaktereigenschaft behandelt wird, spricht man von Rassismus.

In Deutschland spielt Islamfeindlichkeit und antimuslimischer Rassismus eine wichtige Rolle im Diskurs über bzw. gegen Migration –  Muslim:innen werden als Migrant:innen und Migrant:innen als Muslim:innen stereotypisiert. Besonders rechtspopulistische und extrem rechte Bewegungen greifen das Bild von in Europa ‚eindringenden‘ Muslim:innen und der fortschreitenden ‚Islamisierung des Abendlandes‘ immer wieder auf. Es stellt eine erneuerte Version der Erzählung vom sogenannten ‚Volkstod‘ dar, die in unter anderem in der nationalsozialistischen Propaganda eine große Rolle gespielt hat und der heute ‚Großer Austausch‘ genannt wird. Damit wird das Narrativ bedient, dass eine europäische oder deutsche ‚Stammbevölkerung‘ durch kulturell ‚fremde‘ bzw. muslimische Bevölkerungsgruppen ersetzt werde. Das hat mit der Realität nichts zu tun und schürt die Feindseligkeit gegenüber Muslim:innen und als solche wahrgenommene Personen.

Im Alltag bekommen dies vor allem Menschen zu spüren, die von außen vermeintlich als Muslim:innen erkennbar sind, auch in Berlin. Häufig werden zum BeispielFrauen beschimpft oder angegriffen, die ein Kopftuch tragen. Auch Einrichtungen, wie Moscheen, oder Geschäfte, die als muslimisch wahrgenommen werden, erleben Bedrohungen und Angriffe.